10.15Fortschritte bei Operationen überwachen *
Um den Fortschritt einer Operation zu überwachen, bieten sich zwei Werkzeuge an: ein Fortschrittsbalken oder ein Dialog mit Fortschrittsanzeige. Java sieht für Fortschrittsbalken die Klasse JProgressBar vor. Auch kann Java selbstständig bei lange laufenden Operationen eine Dialogbox mit einem Status anzeigen. Von beiden Möglichkeiten handelt dieser Abschnitt.
10.15.1Fortschrittsbalken (JProgressBar)
Mit der Komponente JProgressBar für einen Fortschrittsbalken (auch Verlaufsbalken oder Statusanzeige genannt) lassen sich Anzeigen visualisieren, die das Vorankommen (den Status) einer Anwendung beschreiben.
Der Fortschrittsbalken kann mit mehreren Konstruktoren erzeugt werden. Der Standard-Konstruktor erzeugt einen horizontalen Fortschrittsbalken. Es existieren zusätzliche Konstruktoren für die Orientierung, JProgressBar.HORIZONTAL und JProgressBar.VERTICAL sowie ein eingestelltes Maximum und Minimum. Nachträglich lassen sich diese Eigenschaften mit setOrientation(int), setMinimum(int) und setMaximum(int) ändern. Die Methode setStringPainted(true) zeigt in Prozent an, in welchem Stadium der Bearbeitung sich ein Auftrag befindet. Einen alternativen String zeigt setString(String).
Abbildung 10.49Anzeige eines Fortschrittsbalkens
Listing 10.39com/tutego/insel/ui/swing/JProgressBarDemo.java
import java.awt.*;
import java.awt.event.*;
import javax.swing.*;
public class JProgressBarDemo {
public static void main( String[] args ) {
JFrame f = new JFrame();
f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE );
final JProgressBar bar = new JProgressBar( 0, 1000000 );
bar.setStringPainted( true );
final Thread backgroundThread = new Thread( new Runnable() {
@Override public void run() {
for ( int i = 1; i <= bar.getMaximum(); i++ ) {
final int j = i;
SwingUtilities.invokeLater( new Runnable() {
@Override public void run() {
bar.setValue( j );
}
} );
}
}
} );
JButton but = new JButton( "Start zählen" );
but.addActionListener( new ActionListener() {
@Override public void actionPerformed( ActionEvent e ) {
backgroundThread.start();
}
} );
f.add( bar, BorderLayout.PAGE_START );
f.add( but, BorderLayout.PAGE_END );
f.pack();
f.setVisible( true );
}
}
Auf der Oberfläche sind ein JButton und ein JProgressBar aufgebracht. Der JButton soll, wenn er gedrückt wird, einen Hintergrund-Thread anstoßen, der die Fortschrittsanzeige hochzählt. Das Beispiel ist insofern komplex, als viele Objekte benötigt werden:
Für das nebenläufige Programm benötigen wir einen Thread.
Der Listener: Damit die Applikation die Aktivierung der Schaltfläche erkennt, wird eine kleine innere anonyme Klasse den Hintergrund-Thread starten
Der gestartete Thread darf keine Methoden auf Swing-Komponenten aufrufen – das darf nur der AWT-Thread. Andernfalls könnten zwei Programmteile parallel eine Swing-Komponente verändern, was den Zustand ruinieren kann; Swing-Komponenten sind nicht vor parallelem Zugriff geschützt. Die Veränderung des Fortschritts über setValue(int) muss also aus dem eigenen Nicht-AWT-Thread heraus erfolgen. Dazu dient die Methode invokeLater(Runnable). Sie erzeugt ein in die Ereigniswarteschlange eingefügtes Ereignis. Wird das Ereignis vom AWT-Thread bearbeitet, führt er den Programmcode in der run()-Methode vom übergebenen Runnable aus. Wir sprechen später noch ausführlicher über invokeLater(Runnable) (in Abschnitt 10.27.3, »invokeLater(…) und invokeAndWait(…)«), und eine alternative Lösung ist SwingWorker (siehe Abschnitt 10.27.4, »SwingWorker«).
10.15.2Dialog mit Fortschrittsanzeige (ProgressMonitor)
Der ProgressMonitor ist keine übliche Swing-Komponente, sondern eine Klasse, hinter der ein Dialog steht, der sich dann öffnet, wenn die Ausführung einer Operation länger als eine bestimmte Zeit dauert. Das Swing-Tutorial liefert unter http://docs.oracle.com/javase/tutorial/uiswing/components/progress.html ein Beispiel dazu.